Passivhaus – was ist das eigentlich?

Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das hohen Wohnkomfort und Behaglichkeit mit extrem niedrigen Energiekosten und einem sorgsamen Umgang mit der Umwelt verbindet. Der Begriff Passivhaus weist in seiner ursprünglichen Definition einen Heizwärmebedarf (=Energiekennzahl) von maximal 15 kWh/m² (Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr) auf. Es wird also nicht eine bestimmte Bauart definiert, sondern ein thermischer Standard. Daher kann ein Passivhaus in verschiedenen Bauweisen (Massiv-, Leicht- oder Mischbauweise), mit allen Materialien (Holz, Lehm, Ziegel, Beton, Glas, Stahl etc.) und je nach persönlichem Geschmack gestaltet werden.

Die Grundidee eines Passivhauses ist es, dass bei einem geringen Wärmebedarf kein konventionelles Heizsystem mehr nötig ist, sondern die benötigte Restwärme über die Lüftung zugeführt werden kann. Durch den Verzicht auf das Heizsystem können die Mehrkosten bei der Dämmung hereingespielt werden.

In einem Passivhaus braucht man also keinen Heizkessel, keine Radiatoren bzw. Fußbodenheizung. Das Haus wird hauptsächlich mit der Wärmeabgabe durch innere Gewinne sowie die solaren Gewinne geheizt. Der geringe Restwärmebedarf wird durch die Erwärmung der Zuluft abgedeckt. Man braucht also eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ohne kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist dies nicht möglich.